Vergleichstest 12 Neck Knives

Vergleichstest 12 Neck Knives – Teil 1

Spätestens seit der Novellierung des Waffengesetzes im Jahr 2003 sind Neck Knives in Deutschland auf dem Vormarsch. Kleine legale Fixed, die man bei jeder Gelegenheit als Erst- Zweit- oder Drittmesser mit sich führen kann, haben eine große Fangemeinde. Zwölf Messer von elf verschiedenen Herstellern müssen im Vergleichstest 12 Neck Knives nachweisen, wo ihre Stärken liegen und sicherlich werden einige auch Schwächen offenbaren. Die Preisspanne reicht von etwa 30 Euro bis 185 Euro und sehr spannend ist die Frage, ob sich die preiswerten Modelle mit der Preisoberklasse messen können.

Inhalt und Übersicht

Neck Knives vereinen viele Vorteile, sie sind klein, leicht, unauffällig und trotzdem effektive Schneidwerkzeuge. Viele lassen sich an einer Kugelkette um den Hals tragen aber auch am Gürtel, im Stiefel oder am Bein befestigen. Kein Messer lässt sich während der Sommermonate unter leichter Kleidung besser tragen als ein Neck Knife. Grund genug, diesem Messertyp ein “Summer-Special” zu widmen und Neckies mit sehr unterschiedlicher Konzeption und Preisgestaltung zu vergleichen.

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Der erste Teil im Vergleichstest 12 Neck Knives widmet sich den kleinen Modellen bis zu einer Gesamtlänge von 145 mm.

Mit dabei sind Neck Knives von 5.11 Tactical, Black Field, Böker, Extrema Ratio, Real Steel und Tops.

Im zweiten Teil folgen sechs größere Messer von Cold Steel, Eickhorn, Hogue Knives, Krypteia, Real Steel und Spartan Blades.

Messer unterschiedlicher Preiskategorien zu vergleichen ist nicht einfach. Logischerweise sind an Messer aus der Preisoberklasse höhere Anforderungen zu stellen als an “Budget Knives”. Daher verbietet sich eine reine Leistungs- und Qualitätsrangliste, auch der Preis muss in die Wertung einfließen. Daher gibt es für jedes Messer einen Preis-Leistungs-Index nach dem 100-Punkte-System.

Vergleichstest 12 Neck Knives

Bei kleinen Messern mit kurzen Griffen besteht immer die Gefahr, dass das Messer durch die Hand nach hinten rutscht, wenn man mit der Spitze auf einen Widerstand trifft. Zwar ist ein Neck Knife keine Stichwaffe aber gerade für ein Backup-Messer sind mögliche Einsatzsituationen nicht planbar. Ein gutes Neckie muss jeder Notfallsituation gewachsen und für seinen Besitzer stets sicher zu führen sein.

Daher widme ich der Handlage, der Griffsicherheit und der Rutschfestigkeit große Aufmerksamkeit; Schwächen in diesem Bereich führen zu deutlicher Abwertung. Die Einschätzungen von Handlage und Handlichkeit der Messer orientieren sich an Handschuhgröße 10 und beinhalten zwangsläufig eine subjektive Komponente.

Alle Maße und Gewichte der Messer habe ich selbst ermittelt, die Hersteller geben auf ihren Webseiten zum Teil leicht abweichende Werte an. Abweichungen können sich aber auch durch Lanyards oder Griffwicklungen mit Paracord ergeben. Alle Gewichte wurden mit einer exakt kalibrierten Waage ermittelt, Längen ganz altertümlich mit einem Lineal gemessen und Klingenstärken mit einer digitalen Schieblehre ermittelt.

Tops Baghdad Box Cutter

Zum Pfeifen im Wald besteht keine Veranlassung, wenn man den “Kartonschneider” für Bagdad am Gürtel trägt, aber Tops spendiert trotzdem eine Signalpfeife als Zugabe.

Mit 180 Gramm Lebendgewicht (Messer mit Scheide und Signalpfeife) ist das Tops Baghdad Box Cutter (“Bagdad Kartonschneider”) auf der Waage klarer Sieger. Auch wenn man Signalpfeife und Gürtelhalterung entfernt, bleibt das Tops mit Abstand das schwerste Messer im Test. Das Gewicht zieht nachdrücklich an der Kugelkette und wird mit der Zeit lästig. Dafür bekommt man ein Messer, dass mit 6,5 mm Klingenstärke sehr massiv wirkt und die Anmutung eines Faustkeils hat.

Gesamtlänge mit Scheide: 140 mm
Gesamtlänge Messer: 122 mm
Klingentyp: Drop-Point, Flachschliff, Plain Edge
Länge der Klinge: 58 mm, Schneide: 58 mm
Klingenstärke: 6,5 mm,
Gewicht gesamt: 180 g, Gewicht Messer: 123 g
Klingenstahl: 1095, Beschichtung: Black Traction Coating
Grifflänge: 67 mm, Griffmaterial: ohne
Material der Scheide: Kydex, Messer rastet mit vernehmlichen Klack ein, sitzt sicher, schwer zu ziehen
Tragemöglichkeiten: Gürtel, Stiefel (mit zusätzlicher Befestigung)
Website des Herstellers: Tops – Baghdad Box Cutter

Die Fingermulde für den Zeigefinger ist sehr groß, das Jimping auf dem Klingenrücken ist zu kurz und reicht nicht weit genug in Richtung Klingenspitze. Am unteren Ende des Griffes ist ein weiteres Jimping für den Ringfinger eingefräst.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Tops Bagdad Box Cutter

Tops Box Cutter – Bewertung

Qualität: 80 / 100
Survival-Faktor: 70 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 70 / 100

Das Messer besitzt Volumen, der hohe Griff liegt gut in der Hand. Beim Schneiden stützt sich der Griff gut am Handrücken ab. Die Handlage ist angenehm aber das im Verhältnis zur Größe hohe Gewicht muss man mögen. In Sachen Stabilität kann das “Baghdad Box Cutter” punkten, die Schärfe “Out-of-the-box” ist gut, der Schliff gleichmäßig und auf beiden Seiten symmetrisch.

Zusammenfassung: Das Tops Baghdad Box Cutter ist ergonomisch gut gemacht und ungemein stabil. Auch die Kydex-Scheide ist von guter Qualität. Die Handlage überzeugt und ist besser, als die Form des Griffs vermuten lässt. Als Neckie wäre mir das Tops zu schwer, die mitgelieferte Gürtelhalterung zeigt, dieses Messer gehört an den Gürtel. Der Straßenpreis liegt bei rund 70 Euro.

Black Field Defense Unlimited Undercover Neck Knife

Da ist der Name definitiv länger als das Messer, denn normalerweise wäre der Name noch durch den Zusatz “by Haller Stahlwaren” zu ergänzen.

Bereits auf den ersten Blick wirkt das Messer von Haller Stahlwaren billig. Die Scheide ist aus undefinierbaren Plastik obwohl im Katalog von Kydex gesprochen wird. Insgesamt sind die recherchierbaren Informationen gering, der Hersteller spricht von rostfreien 420er Stahl und schwarzer Beschichtung ohne Details oder eine Spezifikation anzugeben. Der Schliff ist nicht völlig gleichmäßig, die Klinge besitzt mittlere Schärfe.

Gesamtlänge mit Scheide: 161 mm
Gesamtlänge Messer: 152 mm
Klingentyp: Clip-Point, Flachschliff, Plain Edge
Länge der Klinge: 56 mm, Schneide: 60 mm
Klingenstärke: 3,2 mm,
Gewicht gesamt: 77 g, Gewicht Messer: 51 g
Klingenstahl: 420 , Beschichtung: schwarz, ohne Spezifikation
Grifflänge: 95 mm, Griffmaterial: ohne
Material der Scheide: Plastik, das Messer wird in der Scheide mechanisch verriegelt
Tragemöglichkeit: Neckie
Handlage: Griff zu schmal, ineffektives falsch platziertes Jimping, Messer neigt in der Hand zum verkanten
Website des Herstellers: Haller Stahlwaren

Um das Messer zu ziehen, muss der Knopf zurück gedrückt werden. In der Praxis zeigt sich der Knopf schwergängig und hakelig, als Backup-Messer ist das Black Field Neck Knife daher unbrauchbar. Bereits nach kurzer Zeit zeigt die schwarze Beschichtung Kratzer und Abriebspuren.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Black Defense Unlimited

Black Field – Bewertung

Qualität: 40 / 100
Survival-Faktor: 25 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 30 / 100

Der gebogene Griff mit Fingerloch für den Zeigefinger lässt keine brauchbare Handlage zu, das Messer neigt in der Hand zum verkanten, das Griffgefühl ist unangenehm. Die Plastikscheide verriegelt das “Undercover” durch einen Knopf, der sich in das Fingerloch schiebt.

Zusammenfassung: Insgesamt wenig vertrauenerweckende Qualität, schlechte Handlage, fummelige Plastikscheide. .

Extrema Ratio N.K. 1

Die italienische Firma Extrema Ratio ist seit Jahren für Kampfmesser in Massivbauweise bekannt. Das Neckie mit der Bezeichnung N.K.1 besitzt dagegen beinahe filigrane Züge.

Die Optik des N.K.1 verblüfft! Der niedrige Griff mit einer Breite von 6,2 Millimeter und der deutlichen Aussparung für Zeige- und Mittelfinger lässt keine gute Handlage vermuten. Um so größer ist die Überraschung: Das ER Neckie liegt erstaunlich gut und sicher in der Hand. Eine Mulde auf dem Klingenrücken dient als Ablage und Druckpunkt für den Daumen, das Messer zeigt nur wenig Tendenz in der Hand zu verrutschen.

Gesamtlänge mit Scheide: 149 mm
Gesamtlänge Messer: 127 mm
Klingentyp: mod. Drop-Point, Flachschliff, Plain Edge
Länge der Klinge: 44 mm, Schneide: 44 mm
Klingenstärke: 3,0 mm,
Gewicht gesamt: 87 g, Gewicht Messer: 56 g
Klingenstahl: Böhler N690, stonewashed
Grifflänge: 86 mm, Griffmaterial: ohne
Material der Scheide: Kydex
Tragemöglichkeiten: Neckie, Gürtel, Stiefel (mit zusätzlicher Befestigung)
Website des Herstellers: Extrema Ratio N.K.1

Die Kydex-Scheide ist von guter Qualität. Das Messer rastet mit einem vernehmlichen Klicken ein, sitzt sicher und spielfrei in der Scheide und lässt sich trotzdem ohne Kraftaufwand ziehen. Der pulvermetallurgische N690 Klingenstahl von Böhler gehört in die Oberklasse und ist von der Klingenspitze bis ans Griffende mit einem gleichmäßigen Stonewash-Finish versehen.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Extrema Ratio

Extrema Ratio NK1 – Bewertung

Qualität: 85 / 100
Survival-Faktor: 65 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 80 / 100

Die Kydexsscheide ist von guter Qualität. Das Messer rastet mit einem vernehmlichen Klicken ein, sitzt sicher und spielfrei in der Scheide und lässt sich trotzdem ohne Kraftaufwand ziehen. Das Extrema Ratio “Neck Knife One” ist schlicht, wirkt aber dennoch wertig und verführt zum Spielen. Die Klingenform ist ungewöhnlich und erhöht den Reiz.

In drei Farbvarianten bietet Extrema Ratio sein Neckie an, neben dem hier gezeigten Stonewash-Finish ist das Messer auch in schwarz und als “Desert-Warfare” Version erhältlich. Das N.K. 1 ist über die gesamte Länge der Schneide rasiermesserscharf geschliffen aber die Schleifkanten sind unregelmäßig. Zweifellos ein Tribut an die Klingenform, die einen winkelgenauen Schliff erschwert. Bei einem Messer dieser Größe für rund 120,- Euro ist Perfektion Pflicht, daher Abzug!

Zusammenfassung: Ein ordentlicher Klingenstahl, gutes Finish und eine perfekte Kydex-Scheide rechtfertigen den Preis. Trotz der ungewöhnlichen Form ist Extrema Ratio ein praxistaugliches Messer gelungen.

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Real Steel Mini 127 / 2

Das RSK Mini 127 V2 wird mit einer Kydex-Scheide, Kugelkette und einem Lanyard aus Paracord geliefert. Von der Größe her ein Neck Knife par excellence lässt es sich aber auch an ein TekLok montieren oder als Stiefelmesser tragen, Die Kydex-Scheide ist von guter Qualität, das Messer sitzt fest, sicher und lässt sich ohne Kraftaufwand ziehen. Die 2015er Version des Real Steel Mini 127 unterscheidet sich vom Vorgänger durch eine Klinge mit Flachschliff und einem abgerundeten Klingenrücken.

Gesamtlänge mit Scheide: 137 mm
Gesamtlänge Messer: 125 mm
Klingentyp: Drop-Point, Flachschliff, Plain Edge
Länge der Klinge: 63 mm, Schneide: 68 mm
Klingenstärke: 3,8 mm
Gewicht gesamt: 73 g, Gewicht Messer: 59 g
Klingenstahl: D2, satiniert
Grifflänge: 62 mm, Griffmaterial: G-10
Material der Scheide: Kydex
Tragemöglichkeiten: Neckie, Gürtel, Stiefel (mit zusätzlicher Befestigung)
Info: Das RSK Mini 127 wird nicht mehr produziert.

Das Mini 127/2 gehört zu den kleinsten Messern im Test aber überrascht bei der Handlage positiv. Noch während das Messer in der Scheide sitzt, kann der Zeigefinger durch das Fingerloch geschoben werden, dadurch hat man das Messer sofort fest und sicher in der Hand.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Real Steel 1278 Mini

Real Steel 127 – Bewertung

Qualität: 85 / 100
Survival-Faktor: 75 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 90 / 100

Mittel- und Ringfinger finden Platz am Griff und der kleine Finger kann sich am Lanyard abstützen. Auch wenn das Neck Knife von Real Steel auf den ersten Blick ein wenig unproportional wirken mag, in der Handhabung kann es restlos überzeugen. Durch das geringe Gewicht von nur 73 Gramm einschließlich Scheide und Lanyard lässt das Real Steel Neckie bequem und unauffällig tragen. Der Klingenschliff ist gleichmäßig und symmetrisch, die Schärfe “Out-of-the-box” ist sehr gut.

Zusammenfassung: Für einen Preis unter 40 Euro erhält man ein Neckie aus D2 Stahl und einer echten Kydex-Scheide. Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel; Handlage und Handhabung ebenfalls.

5.11 Tactical – Side Kick Boot Knife

Das Side Kick von 5.11 Tactical nennt sich zwar Stiefelmesser, besitzt aber die typischen Eigenschaften eines Neck Knife und wird mit einer Kugelkette als Zubehör ausgeliefert. 5.11 Tactical ist ein Mischkonzern, der neben Messern vor allem Kleidung, Schuhe und Ausrüstung für Militär und Polizei anbietet. Tatsächlich ist 5.11 Tactical ein Bekleidungskonzern, der Messer nur nebenbei anbietet und in diesem Metier auch kaum Kompetenzen besitzt.

Der Firmenname hat keinen militärischen Bezug wie man vermuten könnte, sondern leitet sich aus dem Klettersport ab. 5.11 ist der höchste Schwierigkeitsgrad einer Kletterwand, der im Yosemite Nationalpark in Kalifornien zu finden ist. Dort kam dem Firmengründer die Idee besonders strapazierfähige Kleidung herzustellen, nachdem er sich bei einer Klettertour seine Hosen ruiniert hatte.

Gesamtlänge mit Scheide: 143 mm
Gesamtlänge Messer: 140 mm
Klingentyp: mod. Drop-Point, Flachschliff, Combination Edge
Länge der Klinge: 48 mm, Schneide: 58 mm
Klingenstärke: 4,1 mm
Gewicht gesamt: 103 g, Gewicht Messer: 75 g
Klingenstahl: AUS-8, schwarz beschichtet
Grifflänge: 87 mm, Griffmaterial: ohne
Material der Scheide: Kydex mit spezieller Vorrichtung zur Montage am Stiefel
Tragemöglichkeiten: Stiefel, Gürtel, Neckie
Website des Herstellers: 5.11 Tactical Side Kick

Der Klingenstahl AUS-8 gehört zur unteren Mittelklasse und lässt vermuten, dass die Messer von 5.11 Tactical in China gefertigt werden. Hinsichtlich der schwarzen Beschichtung macht 5.11 keine Angaben, nach Augenschein dürfte die Beschichtung zwar nicht hochwertig ausfallen aber sie ist dem Black Field Messer deutlich überlegen. Mit dem Boot Knife von 5.11 Tactical bewegen wir uns im Preisbereich um 50 Euro, dafür kann man schon eine ordentliche Gegenleistung erwarten.

Vergleichstest 12 Neck Knives - 5.11 Side kick

5.11 Side Kick – Bewertung

Qualität: 45 / 100
Survival-Faktor: 55 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 50 / 100

Der Griff ist hoch aber mit 4,1 mm sehr schmal; in Kombination mit dem großen Fingerloch ergibt sich eine etwas instabile Handlage. Besonders unangenehm macht sich die scharfkantige Skelettierung des Griffs bemerkbar, daher hält man das Messer unwillkürlich ein wenig zu locker.

Das Side Kick ist eine Entwicklung von Mike Vellekamp für 5.11 Tactical aber die Konstruktion kann nicht wirklich überzeugen. Das Fingerloch des Side Kick fällt sehr groß aus und wirkt optisch und praktisch überdimensioniert. Die Scheide ist passgenau, das Messer rastet regelrecht in der Scheide ein und sitzt ein wenig zu straff.

Zusammenfassung: Das Side Kick bietet zwar die Option es als Neckie zu tragen, besser aufgehoben ist es aber am Gürtel oder im Stiefel. Weder bei der Materialwahl noch bei der Verarbeitungsqualität kann das Messer von 5.11 Tactical überzeugen, dem gegenüber steht ein moderater Anschaffungspreis. Die Bekleidung von 5.11 ist um Klassen besser als deren Messer.

Böker Plus Gnome

Der Gnome ist mit seiner Lederscheide natürlich kein echtes Neckie aber Böker bietet es als Neck Knife an und wer möchte, kann sich eine spezielle Scheide für das kleine Messer anfertigen lassen. Interessanterweise bezeichnet der Name “Gnome” in der deutschen Sprache nicht das kleinwüchsige Fabelwesen, das von Paracelsius “Gnom” oder Berggeist genannt wurde.

Das Gnome gibt es in einer einfach gehaltenen Version und in einer “Decade Edition” genannten Sonderauflage unter dem Handelsnamen Böker Plus. Beide unterscheiden sich sowohl durch die Klingenstähle wie auch durch die Griffmaterialien. Entwurf und Design des Messers entstammt der Feder von Jesper Voxnæs und auf der Klinge des Gnome ist sein Signet und sein Künstlername “Vox” gelasert. Alle Fotos zeigen ein Messer aus der auf 600 Stück limitierten Sonderserie mit Kohlefaser Griff und roten Liner.

Gesamtlänge mit Scheide: 115 mm
Gesamtlänge Messer: 98 mm
Klingentyp: mod. Clip-Point, Hohlschliff, Plain Edge
Länge der Klinge: 56 mm, Schneide: 51 mm
Klingenstärke: 3,8 mm
Gewicht gesamt: 71 g, Gewicht Messer: 54 g
Klingenstahl: VG-10, Two-Tone Finish mit teilw. Spiegelpolitur
Grifflänge: 39 mm, Griffmaterial: Kohlefaser
Material der Scheide: Leder mit Gürtelschlaufe
Tragemöglichkeiten: Gürtel
Website des Herstellers: Böker Gnome Decade Edition

Das Messer ist wirklich klein, vor allem der knapp 4 cm lange Griff bewegt sich hart an der Grenze des Machbaren. Für den Zeigefinger gibt es eine Tiefe Mulde, der Daumen stützt sich ohne Jimping auf dem breiten Klingenrücken ab. Um das Gnome sicher zu halten, müssen Ringfinger und Kleiner Finger den dicken Lanyard aus Leder greifen.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Teil 1 1

Böker Gnome – Bewertung

Qualität: 85 / 100
Survival-Faktor: 65 / 100
Preis-Leistungs-Verhältnis: 80 / 100

Das Böker Plus Gnome ist definitiv ein Hingucker, die Klinge aus VG-10 Stahl besitzt ein Two-Tone-Finish mit Spiegelpolitur auf dem Klingenblatt. Optisch und haptisch wirkt das Messer edel; eine gut verarbeitete Lederscheide rundet diesen Eindruck ab.

Die Verarbeitungsqualität ist ausgezeichnet, die Materialien ordentlich und das Design von Jesper Voxnæs ist gelungen. Am Gürtel oder an einer kleinen Kydex-Scheide um den Hals lässt sich das Gnome mit seinen lediglich 54 Gramm gut tragen. Der Listenpreis für die “Decade Edition” beträgt knapp 80 Euro.

Zusammenfassung: Als Backup würde ich das Gnome nicht einstecken aber vielleicht als cooles Drittmesser als Ergänzung zu Gürtelmachete und Titan-Folder.

Vergleichstest 12 Neck Knives - Teil 1 2TUYA Knife
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