Swiza Tick Tool

Swiza Tick Tool – Taschenmesser mit Zeckenheber

Auf der IWA 2018 präsentiert die Schweizer Firma Swiza ihr neuestes Produkt: ein Taschenmesser mit einem Spezialwerkzeug zur Entfernung von Zecken. Es ist wie bei jeder nützlichen Erfindung – liegt sie erst einmal auf dem Tisch, fragt sich jeder, warum nicht jemand viel früher auf diese Idee gekommen ist. Swiza hat viel in seine neue Idee investiert und sich bei der Entwicklung des Tick Tool sogar die Kompetenz der Universität Zürich ins Boot geholt. Mit dem Swiza Tick Tool soll man auf medizinisch ratsame Weise Zecken entfernen können, es soll an schwer zugänglichen Stellen funktionieren und sich auch für die Zeckenentfernung bei Haustieren eignen.

Gäbe es eine Abstimmung unter Outdoor-Sportlern und Hundebesitzern nach der meist gehassten Tierart der Welt, hätte der „Gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus) die besten Chancen auf den Titel. Tatsächlich gibt es weltweit über 900 Zeckenarten, die aus biologischer Sicht eine Ordnung der Milben darstellen und alle eines gemeinsam haben: Sie sind blutsaugende Ektoparasiten. In Deutschland kommen etwa zwanzig verschiedene Zeckenarten vor, wobei die landläufig als „Holzbock“ bezeichnete Schildzecke die größte Verbreitung besitzt.

Weitere heimische Schildzeckenarten sind die Schafzecke (Dermacentor marginatus), die Igelzecke (Ixodes hexagonus) und in Süddeutschland vor allem die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).

Jede Zeckenart hat einen bevorzugten Wirt, nimmt aber zum Beispiel bei Nahrungsmangel auch mit jedem anderen Warmblüter vorlieb. An dieser Stelle kommt der Mensch in Spiel. Jeder Outdoor-Fan kann ein Lied davon singen, plötzlich bemerkt man einen der Blutsauger in der Haut und steht vor der Frage, wie man den Parasiten schnell und sicher wieder loswird.

Früher galt der Ratschlag, den Rumpf der Zecke mit zwei Fingern zu packen und mit einer Drehbewegung aus der Wunde zu entfernen. Über die Frage, ob eine Links- oder eine Rechtsdrehung besser geeignet ist, wurden jahrelang regelrechte Glaubenskriege geführt.

Äußerlich erscheint das Swiza Tick Tool wie ein Schweizer Taschenmesser, aber neben einer Klinge ist der Zeckenheber sein wichtigstes Werkzeug.

Swiza Tick Tool Closed

Um es kurz zu machen, Zecken haben kein Gewinde und die Drehrichtung ist völlig egal. Diese Art der Zeckenentfernung funktioniert zwar grundsätzlich, birgt aber ein hohes Risiko. Der Körper einer Zecke besteht aus zwei Teilen: dem Kopf (Capitulum) und dem Rumpf (Idiosoma). Dreht oder reißt man zu stark an der Zecke, kann der Rumpf abreißen, sodass Teile des Zeckenkopfes in der Wunde verbleiben. Schwere Entzündungen können die Folge sein.

Daher wurden die früher gängigen Plastikpinzetten, mit denen man Zecken aus der Bissstelle dreht, inzwischen durch Werkzeuge ersetzt, mit denen man die gesamte Zecke quasi aus der Wunde heben kann (Zeckenhaken, Zeckenkarte).

Swiza Tick Tool

Bei einem Zeckenstich befindet sich nicht der gesamte Kopf des Tieres in der Wunde, sondern nur die Mundwerkzeuge. Sowohl der Zeckenhaken wie auch die flache Zeckenkarte besitzen eine abgeflachte Kerbe, die man unter den Kopf der Zecke schiebt. Anschließend hebt man den Blutsauger aus der Wunde.

Auch das Swiza Tick Tool funktioniert nach dem Prinzip einer Zeckenkarte, besitzt allerdings eine ganze Reihe von Vorteilen. Der Zeckenheber ist einerseits weich und flexibel genug, auch an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt zu werden und gleichzeitig stabil genug, um die Zecke sicher zu entfernen. Es ist kleiner als typische Zeckenhaken oder Zeckenkarten und das Tick Tool besitzt sogar eine kleine integrierte Lupe.

Eingeklappt in den Griff ist das Tick Tool gut gegen Beschädigung oder Verschmutzung geschützt. Die Messerklinge des Swiza Tick Tool arretiert in geöffneter Position, aber da die Klingen sich nicht einhändig öffnen lässt, kollidiert das kleine Taschenmesser weder in Deutschland noch – nach dem Brexit – in einem anderen EU-Land mit dem Gesetz.

Swiza Tick Tool mit Klinge und Zeckenheber

Swiza Tick Tool mit Klinge und Zeckenheber

Taschenmesser von Swiza sind den Messerfans seit gut zwei Jahren ein Begriff. Knife-Blog hatte das erste Messer der Schweizer Firma bereits im Dezember 2015 vorgestellt. Das Grundprinzip der Swiza Taschenmesser ist seitdem unverändert geblieben: Eine zweihändig zu öffnende, 75 Millimeter lange und verriegelbare Klinge bildet das Hauptwerkzeug. Durch einen Druck auf das Schweizer Kreuz auf der linken Messerseite lässt sich die Klinge entriegeln und wieder einklappen.

Das Tick Tool mit der integrierten Lupe lässt sich auf der anderen Seite des Messers ausklappen. Als weitere Werkzeuge hat das Swiza Tick Tool außerdem einen Korkenzieher, einen Flaschenöffner, einen Schraubendreher, eine kleine Pinzette und eine scharf geschliffene Ahle mit an Bord.

Exkurs: Gefahren durch Zeckenstiche

Zecken benötigen in ihrem Lebenszyklus mehrere Blutmahlzeiten und können Krankheitserreger zwischen den Wirten übertragen, ohne selbst zu erkranken. Die Zahl der durch Zecken übertragbaren Krankheiten ist höher als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Menschen und Hunde sind vor allem durch Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen oder Neoehrlichiose gefährdet. Aufgrund der Infektionsgefahr sollte bei einem wahrgenommenen Zeckenstich der Parasit umgehend entfernt werden.

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Rund um das neue Tick Tool hat Swiza eine kleine Infrastruktur in Form einer Zecken-App geschaffen. Die App wurde mit technischer Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit und unter Mitarbeit von Werner Tischhauser, Wissenschaftler und Zeckenexperte, und Prof. Dr. Jürg Grunder, Leiter der ZHAW-Forschungsgruppe Phytomedizin, entwickelt. Die App informiert über Schutzmaßnahmen, zeigt das regionale Zeckenrisiko (zurzeit leider nur Schweiz und Liechtenstein) an und bietet ein Zeckentagebuch zum Beobachten der Folgen eines Zeckenstichs.

Zecken entfernen mit dem Swiza Tick Tool

Das Swiza Tick Tool wendet sich an einen Kundenkreis, der weit über die klassische Messerszene hinausgeht. Außer für Outdoor-Sportler wird das Tick Tool vor allem Angler, Jäger und Hundebesitzer zum ständigen Begleiter während der Sommerzeit werden. Selbst für nicht messer-affine Menschen ist das SWIZA Tick Tool eine interessante Alternative zu einfachen Zeckenhaken, denn die zusätzlichen Werkzeuge sorgen für Mehrwert.

Mit der im Griff des Taschenmessers untergebrachten Pinzette können Holzsplitter entfernt werden – die Lupe des Tick Tool hilft beim Auffinden. Findet man kleine männliche Zecken oder Nymphen kann man sie mit der Pinzette leicht greifen und exekutieren.

Swiza Tick Tool
Swiza Tick Tool mit Ersatzhebern

Als Hundebesitzer ist das Entfernen von Zecken seit Jahren fester Bestandteil meiner Spaziergänge. Dabei konnte ich das Tick Tool in den letzten Wochen erproben und es funktioniert auch bei dichter Behaarung zufriedenstellend. Der Zeckenheber besteht aus flexiblen Plastik und lässt sich leicht austauschen, wenn er Abnutzungsspuren besitzt oder brechen sollte.

Das Swiza Tick Tool wird in insgesamt vier Varianten angeboten, die sich hinsichtlich Farbe und Werkzeugausstattung unterscheiden. Die hier im Artikel beschriebene “kleine Version” (TT-03 ) kostet beim Hersteller 35,90 €; das zusätzlich mit einer Sägezahnklinge ausgestattete Modell TT-05 wird für 49,90 Euro angeboten.

Tipp: bei der Bestellung des Swiza Tick Tool am besten gleich einen oder zwei Zeckenheber als Ersatz mitbestellen.

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In einem Satz:
Praktisches Werkzeug für Alltag und Urlaub.
Klingenstahl
Anschliff
Design, Praxistauglichkeit, Sicherheit
Material- und Verarbeitungsqualität
Ergonomie und Justage
Preis-Leistungs-Verhältnis
4.3
Knife-Blog Wertung