Vanquest Mobius Review

Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag

Vor einigen Wochen hat Vanquest in einem Vergleichstest von sich reden gemacht, als der Gear Bag Tolcat 2.0 seinen Kontrahenten von Marktführer Maxpedition überflügeln konnte. Grund genug, sich etwas intensiver mit den Produkten aus Kalifornien zu befassen. Der heutige Test gilt dem Mobius 2.0, den man als größeren Bruder des Tolcat 2.0 bezeichnen könnte. Gear Bags sind nicht nur für Messerfans, sondern auch für Fotografen, Wanderer und viele andere Outdoor-Sportler interessant, daher habe ich den Vanquest Mobius 2.0 bei Fotosessions und im Alltag erprobt.

Beginnen wir dem Dilemma der Outdoor-Fotografie. Der Markt an mittelgroßen Fototaschen ist riesig, aber nur wenige Fototaschen oder -koffer können in der Praxis überzeugen. Zu wenige Staufächer, umständliches Entnehmen von Fotoapparat und Zubehör, billiges Material und schlechte Verarbeitung sind dabei die Hauptkritikpunkte. Dazu kommt, dass spezielle Fototaschen nicht als Gear Bag für den Alltag taugen und die meiste Zeit im Schrank verstauben.

Das Grundkonzept des Vanquest Mobius erweckt Hoffnung, mit einer Umhängetasche viele verschiedene Berufs- und Freizeitaktivitäten abdecken zu können. Gear Bags werden einem breiten Riemen über der Schulter getragen. Unter einer großen Abdeckung befindet sich ein von oben zugängliches Hauptfach. Taschen und Fächer an den Schmalseiten des Gear Bags nehmen kleinere Gegenstände auf. Der Gedanke hinter diesem Design ist, dass man auf alle Taschen und Fächer mit einer Hand zugreifen kann.

Daher muss man einen Gear Bag nicht von der Schulter nehmen, wenn man Messer, Portemonnaie, Fotoapparat oder andere Gegenstände benötigt. Das funktioniert in der Praxis aber nur, wenn alle Reißverschlüsse, Clips und Klettverschlüsse so beschaffen sind, dass sich sie problemlos mit einer Hand öffnen und schließen lassen.

Vanquest Mobius 2.0 VPacker

In der Abdeckung und vor dem Hauptfach des Vanquest Mobius 2.0 stehen Fächer für Brieftasche, Geld und alle anderen Dinge bereit, die schnell zur Hand sein sollen, aber trotzdem gut verwahrt sein müssen. Oben auf der Abdeckung befindet sich ein großes, gepolstertes Fach, das ein aktuelles Smartphone aufnehmen kann (iPhone X, Samsung S7, S8, S9). An jeder Schmalseite befindet sich eine 16 cm hohe Tasche, die an ihren Innenseiten wiederum zwei Fächer besitzen.

Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag

Ein Alleinstellungsmerkmal des Vanquest Mobius 2.0 VPacker ist das in dunklen Farben gehaltene Camouflage Muster.

Die Seitentaschen sind wie Köcher ausgeführt; sie lassen sich durch einen Doppelreißverschluss von oben öffnen. Man kann die Tasche also nur einen Spaltbreit öffnen, wenn man eine Brille entnehmen möchte, oder man kann beide Reißverschlüsse bis auf die halbe Höhe der Tasche aufziehen. Dann lässt sich eine Wasserflasche oder eine große Taschenlampe in der Tasche transportieren.

Der Vanquest Mobius gehört zu den großen Gear Bags. Sein Hauptfach besitzt eine Höhe von knapp 26 cm und ist 21 cm breit. Die Tiefe beträgt rund 12,5 cm, woraus sich ein Volumen von rund sieben Litern ergibt. An der Vorderseite des Hauptfachs befindet sich eine flache Einstecktasche in Postkartengröße, in der sich Brieftasche, Bedienungsanleitung oder eine Wanderkarte unterbringen lässt.

An der Rückseite des Vanquest Mobius befindet sich ein flaches Fach, dessen Größe in etwa den Abmessungen des Hauptfachs entspricht. An seiner Oberseite befindet sich ein stabiler Reißverschluss. In den USA dient dieses Fach unter anderem zur Aufnahme einer Handfeuerwaffe, sofern das verdeckte Tragen von Waffen (CCW) im jeweiligen County erlaubt ist.

Auch zur Aufbewahrung von Wertgegenständen, vor allem Bargeld, Traveller-Checks oder dem Reisepass ist dieses Fach gut geeignet, denn es ist von außen nicht sichtbar und dürfte selbst bei einer flüchtigen Untersuchung unbemerkt bleiben. Selbst wenn ein geschickter Taschendieb wüsste, dass dieses Fach existiert, wird es ihm nicht gelingen, den Inhalt zu entwenden.

Hinter der Abdeckung des Hauptfachs ist eine aufwendig gestaltete Tasche für Stifte, Brieftasche, Schlüssel und jede Menge Kleinkram.

Innenfach: Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag

Der Vanquest Mobius 2.0 ist seitensymmetrisch aufgebaut und daher für Rechts- und Linkshänder geeignet. Der fünf Zentimeter breite Schultergurt ist durch einen stabilen Clip am Gear Bag befestigt und kann – z. B. bei der Reinigung – abgenommen werden. Der Clip des Schultergurts ist durch eine zusätzliche Sicherung gegen versehentliches Öffnen geschützt. Außerdem ist der Schultergurt in der Länge verstellbar und lässt sich bis auf etwa 135 cm Länge einstellen. Dadurch kann der Mobius 2.0 auch von Personen mit annähernd zwei Metern Körpergröße in einer bequemen Position getragen werden.

Unterschiede des Vanquest Mobius 2.0 zum Vorgängermodell:

  • Etwa 15 Prozent größeres Hauptfach
  • Seitensymmetrischer Aufbau
  • Identische Taschen auf beiden Seiten des Hauptfachs
  • Gepolsterte Smartphone Tasche
  • Breite Klettfläche im Hauptfach zur Befestigung eines Erste-Hilfe-Kits
  • Molle-kompatible Straps an allen Außentaschen
  • Verdecktes Fach auf der Rückseite.

Vanquest bietet den Mobius 2.0 in verschiedenen Material- und Farbvarianten an. Der Hauptunterschied liegt in der Stärke des Obermaterials. Zwei Fadenstärken von 500 Den und 1000 Den stehen zur Auswahl. Dabei gibt es das stabile 1000-Den Material in den Farben Schwatz, Grau und Sand, das leichtere 500-Den Material in der Farbe „Black-Camo“. Dabei handelt es sich um ein dunkles Camouflage Muster, das es bisher in dieser Form im Bereich taktischer Bags nicht gab. Der Gewichtsunterschied zwischen beiden Fadenstärken ist minimal: Die 1000-Den Variante ist kaum schwerer als das 500 Den Pendant.

Exkurs: Denier-System

Denier ist das Nummerierungssystem der französischen Seidenindustrie und geht auf die alte französische Gewichtseinheit Denier zurück. Bis zur Einführung des Tex-Systems wurde das Denier-System überwiegend für Seidengarne und Chemiefaserfilamente (Kunstseide) verwendet. Es wird zur Feinheitskennzeichnung von Naturseiden, in Asien und den USA auch für Filamentgarne und Chemiefasern eingesetzt. Die Einheit Denier (den, Formelzeichen: Td) ist definiert: 1 den = 1 Gramm pro 9000 Meter.

Für welches der beiden Obermaterialien man sich entscheidet, sollte man vom geplanten Einsatzzweck abhängig machen. Wer einen Gear Bag für den „Heavy Duty“ Einsatz sucht, ist mit der 1000 Den Varianten gut beraten, wer den Vanquest Mobius eher für Wanderungen, Stadtgänge oder als Fototasche nutzen möchte, kann bedenkenlos auf das leichtere und flexiblere 500 Den Modell zurückgreifen. Selbst der leichtere Mobius Gear Bag ist sehr stabil und dürfte allen Belastungen des Alltags locker gewachsen sein. Abgesehen davon: Die Farbgebung des „Black-Camo“ Bags ist ein absoluter Hingucker!

Exkurs: Molle – Modular Lightweight Load-Carrying Equipment

Molle (sprich: Molly) steht übersetzt für „leichtes, modulares Tragesystem für Ausrüstung”. Es ist (ursprünglich) ein Quasi-Standard für das Anbringen von kompatibler Ausrüstung an militärisch genutzten Rucksäcken. Es wird hauptsächlich von US-amerikanischen und britischen Einsatzkräften genutzt und wird heute auch im Outdoor-Bereich verwendet.

Der Begriff MOLLE beschreibt nicht nur das spezifische System, das von Specialty Defense Systems hergestellt wird, sondern synonym auch alle tragenden Systeme und Subsysteme, die das gewebte PALS (Pouch Attachment Ladder System) Gurtband für die modulare Beutelbefestigung verwenden. Jedes System, das dieses modulare Anbringungsverfahren verwendet, wird als “Molle-kompatibel” oder als Molle-System bezeichnet.

Vanquest Mobius VPacker Gear Bag in der Praxis

Sechs Wochen lang habe ich den Gear Bag in der Praxis getestet und ihn sowohl im Alltag und auf Wanderungen getragen. Zusätzlich hat er meine Fototasche ersetzt und dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Der Vanquest Mobius ist groß genug, um eine Spiegelreflexkamera aufzunehmen (Canon EOS 5D mit einem 24-70 mm Zoomobjektiv). Auch ein weiteres Objektiv, Ersatz Akkus, Blitzgerät und eine Pouch mit Filtern finden problemlos Platz.

Die Kamera lässt sich schnell entnehmen und genauso schnell wieder verstauen. Ein Köcher für das Zweitobjektiv ist allerdings Pflicht, um Kratzer zu vermeiden.

Die Fotoausrüstung lässt genügend Platz für Brieftasche, LED Lampe, Portemonnaie, Schlüssel, ein paar Messer und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs übrig.

Die Handhabung des Vanquest Mobius als Fototasche ist ausgezeichnet und dürfte auch Profis begeistern.

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Als City Bag könnte der Vanquest Mobius eine Nummer zu groß ausfallen, aber man muss ihn ja nicht unbedingt bis auf den letzten Kubikzentimeter füllen. Der Tragekomfort ist gut, egal ob der Gear Bag leicht beladen oder bis an den Rand gefüllt ist. Der breite Schultergurt besitzt ein üppig dimensioniertes Polster und verteilt die Last auf eine große Fläche. Erfreulich ist, dass der Vanquest Mobius nicht dazu neigt, beim Laufen von der Schulter zu rutschen. Trotzdem kann er mit dem vorhandenen Hüftgurt gesichert werden.

Die Material und Verarbeitungsqualität liegt auf sehr hohem Niveau und steht dem bereits getesteten Modell Tolcat 2.0 in nichts nach. Die Nähte sind gerade. Zeigen gleichmäßigen Stichabstand und die Fadenenden sind sauber vernäht. Beim Material geht Vanquest keine Kompromisse ein und setzt bedingungslos auf Qualität.

Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag - Qualität und Verarbeitung

Die Material- und Verarbeitungsqualität des Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag liegt auf Top-Niveau!

Als Obermaterial kommt Cordura mit einer wasserabweisenden Beschichtung zum Einsatz. Das Hauptfach besitzt innen zusätzlich einen Regenschutz. Benötigt man den Regenschutz nicht, lässt er sich glatt an den Innenwänden des Hauptfachs anlegen und stört nicht. Einen guten Eindruck haben die Reißverschlüsse der Außentaschen hinterlassen. Sie sind stabil, leichtgängig und lassen sich auch mit einer Hand gut öffnen und schließen. Die Pals sind stabil und sauber vernäht – wer kein Molle-Equipment befestigt kann die Pals zum Anbringen von Patches nutzen.

Vanquest Mobius – Fazit

Bei deutschen Internethändlern kostet der Vanquest Mobius 2.0 VPacker Gear Bag um 120,- Euro in den Farben Schwarz, „Wolf Grey“ (wolfsgrau) und „Coyote Tan“ (sandfarben). Die beiden Camouflage Designs werden erst seit Kurzem produziert und zeitweise übersteigt die Nachfrage das Angebot.

Einhundertzwanzig Euro für eine Umhängetasche… Da werden einige Gear-Fans zumindest zweimal nachdenken. Stellt man den Preis in Relation zu Qualität und Praxistauglichkeit ergibt sich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, denn der Vanquest Mobius hat das Zeug, eine ganze Batterie unterschiedlicher Taschen zu ersetzen.

Der Gear Bag wurde im Testzeitraum täglich benutzt und nicht geschont. Der Gebrauch ist spurlos an ihm vorbeigegangen, Verschleiß oder gar Schäden sind nicht aufgetreten. Handhabung und Tragekomfort sind weit überdurchschnittlich, wodurch sich der Mobius von Vanquest eine Spitzenwertung verdient hat

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In einem Satz:
Ein Gear Bag ohne Schwächen mit attraktivem Preis.
Design / Ergonomie
Material- und Verarbeitung
Ausstattung / Zubehör
Praxistauglichkeit
Preis-Leistungs-Verhältnis
4.6
Knife-Blog Wertung