Vanquest Trident 20 Review

RUCKSACK Vanquest Trident 20

Rucksäcke sind das Transportmittel der Wahl für Outdoor-Enthusiasten, dabei reicht die Spanne vom gemütlichen Wanderer bis zum durchtrainierten Freizeitsportler. Doch im Lauf der Zeit haben Rucksäcke auch Zielgruppen erobert, die hauptsächlich im Großstadtdschungel unterwegs sind. Taschen und Gear Bags sind praktisch bei einem Stadtbummel, sind aber nicht so universell einsetzbar wie ein Rucksack. In den Disziplinen Wildnis und Großstadtdschungel tritt heute der Vanquest Trident 20 zum ausführlichen Praxistest an.

Neben der wirbelsäulenschonenden Gewichtsverteilung liegt ein weiterer Vorteil des Rucksacks im üppigen Platzangebot. Keine Tasche und kein Gear Bag kann in der Disziplin Stauraum mit dem Trident 20 mithalten. Wie der Name verrät, liegt das Volumen des Vanquest Rucksacks ungefähr bei 20 Litern. Noch wichtiger als das reine Platzangebot sind bei einem Rucksack seine Raumaufteilung und sinnvolle Anordnung der Staufächer. Ein einzelnes großes, leeres Fach nützt im Alltag wenig, da sich keine Ordnung halten lässt und jeder Griff ins Hauptfach zu einer Fahndungsmaßname ausufert.

Bei den bisher von Vanquest getesteten Produkten ( Mobius↑) hat sich die durchdachte Anordnung von Taschen und Fächern als großes Plus gegenüber manchem Konkurrenzprodukt gezeigt, siehe Vergleichstest Gear Bags.

Das Grundkonzept des Trident 20 besteht aus einem wandlungsfähigen Hauptfach und vier außen liegen Fächern. Das Hauptfach kann je nach Einsatzzweck des Rucksacks variabel unterteilt werden. Vanquest rüstet seine Produkte mit vielen praktischen Fächern aus und nimmt Anregungen von Kunden gerne entgegen. Der Trident 20 macht in diesem Punkt keine Ausnahme.

Vanquest Trident 20

Beginnen wir mit dem Hauptfach, das groß genug ist, um ein Notebook (z. B. MacBook Air oder Asus Zenbook) aufzunehmen, ohne dass man den Rechenknecht mit Gewalt in den Rucksack stopfen muss. Tatsächlich ist sogar genug Platz, um das Notebook in einer zusätzlichen Schutzhülle zu verstauen.

Das 45 cm hohe und 30 cm breite Hauptfach des Vanquest Trident 20 besitzt einen Reißverschluss mit zwei Zippern. Der Reißverschluss reicht von der rechten, oberen Seite bis nach links unten und deckt dabei einen Winkel von knapp 270° Grad ab. Wahlweise kann man beide Zipper auseinanderziehen und von oben ins Hauptfach greifen, das Hauptfach nur seitlich öffnen oder man öffnet den Reißverschluss umlaufend und klappt das Hauptfach auf.

Vanquest Trident 20 - Front

Der Vanquest Trident 20 im “Dark Camouflage” Design.

Die Möglichkeit, den Rucksack seitlich zu öffnen ist ein großer Vorteil, wenn man ein Notebook oder Tablet transportiert – beides lässt sich so bequem im Einschubfach an der Hinterseite des Hauptfachs unterbringen. Eine zusätzliche Schutzhülle für Notebook oder Tablet ist nur notwendig, wenn man sich mit dem Trident in raues Gelände begibt und stürzen könnte; im Alltag dürfte die leichte Polsterung dieses Fachs ausreichenden Schutz gewähren.

Zum Lieferumfang des Trident 20 gehören drei 15×15 cm große Pads, die jeweils ein umlaufendes Klettband besitzen und beliebig positioniert werden können. Mit ihnen lässt sich das Hauptfach individuell unterteilen. Als Gegenstück für den Klett der Pads dient eine 36×10 cm große Fläche, die an der Rückwand mittig von oben nach unten verläuft. Durch die Unterteilung können schwere oder größere Gegenstände sicher fixiert werden. Wenn die Pads nicht benötigt werden, können sie entweder komplett entfernt oder in einem Einschub im Hauptfach verstaut werden.

Nicht nur die Pads können an den beiden großen Klettflächen fixiert werden, auch andere Ausrüstungsgegenstände aus dem Vanquest Universum sind dafür geeignet. Die Auswahl reicht von Erste-Hilfe-Taschen („First Aid Trauma Pack“) in verschiedenen Größen bis zu Organizer Bags für die tägliche EDC-Ausrüstung. Die Klettflächen und Pads lassen sich leicht befestigen und abnehmen. In der Praxis hat sich das System bewährt, denn sowohl eine volle 1-Liter Aluflasche wie auch eine Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv blieben in Großstadt und Wildnis zuverlässig an ihrem Platz.

Vanquest Trident 20 - Vorderes Fach

Die beiden Fächern an der Frontseite sind geräumig und bieten neben Brieftasche und Smartphone auch den meisten anderen Dingen des täglichen Bedarfs Platz.

An der Vorderseite des Hauptfachs befinden sich zwei große Fächer, von denen das untere die Pads aufnehmen kann und das obere immer noch groß genug für eine Brieftasche ist. Fast als Geheimfach geht eine schmale längliche Tasche nahe dem Reißverschluss durch. Durch einen überlappenden Klettverschluss wird dieses Fach leicht übersehen und kann ein Portemonnaie oder einen großen Folder aufnehmen.

An den Außenseiten des Vanquest Trident 20 stehen wie erwähnt vier Fächer zur Verfügung. Ein großes, flaches Fach ist über einen seitlich verlaufenden Reißverschluss an der Rückseite zugänglich und ist prädestiniert für Karten oder Unterlagen. In den USA dient es häufig zur Unterbringung einer versteckt getragenen Waffe. Auch an diesem Fach kommt ein Doppel-Zipper zum Einsatz.

Gut 23 cm hoch ist ein Fach an der rechten Seite des Rucksacks. Es eignet sich gut zur Unterbringung von Stiften, Taschenlampe, Messer und länglichen Gegenständen wie Firestick oder Abziehstäben. Das Seitenfach ist mehrfach unterteilt, damit der Inhalt nicht wild durcheinander kugelt. An einem Karabiner innerhalb des Fachs können Schlüssel befestigt werden.

An der Außenseite des Vanquest Trident 20 befinden sich zwei Fächer; oben eine 22×11 cm große Tasche und darunter ein 29×24 cm großes Vielzweckfach. Oben lässt sich bequem ein Smartphone samt Zubehör (Kabel, Ohrhörer etc.) unterbringen und der Platz reicht auch für ein großes Phablet oder ein voluminöses Outdoor-Handy.

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Die verwendeten Materialien sind – ebenso wie bei den Gearbags von Vanquest – sehr hochwertig und ausgesprochen gut verarbeitet. Das Obermaterial des getesteten Tridet 20 Rucksacks besteht bei den Modellen in Beige, Schwarz und Grau aus 1000-D Mil-Grade Cordura®, bei den Farbvarianten „Multicam“ und „Multicam Black“ kommt 500-D Mil-Grade Cordura® zum Einsatz. Letzteres ist etwas leichter und deutlich flexibler als die 1000 Den Variante und dafür natürlich nicht ganz so dick und widerstandsfähig. Für den harten Outdoor-Einsatz würde ich zu einem Rucksack aus 1000 Den Obermaterial raten, in der Stadt und im Alltag ist man mit der 500 Den Variante gut beraten.

Den – Das Denier-System

Denier ist das Nummerierungssystem der französischen Seidenindustrie und geht auf die alte französische Gewichtseinheit Denier zurück. Bis zur Einführung des Tex-Systems wurde das Denier-System überwiegend für Seidengarne und Chemiefaserfilamente (Kunstseide) verwendet. Es wird zur Feinheitskennzeichnung von Naturseiden, in Asien und den USA auch für Filamentgarne und Chemiefasern eingesetzt. Die Einheit Denier (den, Formelzeichen: Td) definiert die Fadenstärke: 1 den = 1 Gramm pro 9000 Meter.

Zwar treibt die Verwendung von Cordura den Materialpreis des Rucksacks nach oben, doch beide Cordura Varianten sind Nylon und Polyester hinsichtlich Reißfestigkeit und Abrieb deutlich überlegen. Durch einen Polyurethan-Überzug der Fasern ist das Obermaterial stark wasserabweisend und hält den Inhalt des Rucksacks weitgehend trocken. Das Verbundgewebe von Vanquest bietet zudem gute RFDI Blockiereigenschaften.

Farben, Material, Reißverschlüsse

Für welches der beiden Obermaterialien man sich entscheidet, hängt, wie gesagt, neben dem persönlichen Geschmack vor allem vom geplanten Einsatzzweck ab. Wer einen Rucksack für den „Heavy Duty“ Einsatz sucht, ist mit der 1000 Den Varianten gut beraten, wer den Vanquest Trident 20 eher für Wanderungen, Stadtgänge oder als Fototasche nutzen möchte, kann bedenkenlos auf das leichtere und flexiblere 500 Den Modell zurückgreifen. Die Freunde von Ausrüstung im taktischen Stil durfte die Farbgebung „Black-Camo“ zusagen. Sie ist ungewöhnlich und ein absoluter Hingucker!

Nicht weniger wichtig wie das Obermaterial ist die Qualität der Reißverschlüsse, Clips und Nähte. Typisch für Vanquest ist, nur Materialien und Bauteile zu verwenden, die der entsprechenden Mil-Norm entsprechen. Dies gilt auch für die Verschlüsse aus ITW®- und Duraflex®-Hardware, deren Zugbelastung weit höher ist, als bei preisgünstigen Produkten aus Nylon.

Vanquest Trident 20 Zipper

Stabil, leichtgängig, abschließbar: Die Reißverschlüsse des Trident 20 funktionieren ausgezeichnet.

Eine Besonderheit sind die „Reverse“ eingebauten Reißverschlüsse. Im Gegensatz zum Standard, liegt bei Vanquest die glatte Seite des Reißverschlusses oben und die Verschlusshaken auf der inneren Seite. Dadurch ergibt sich nicht nur ein besserer Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, sondern auch eine ebene Oberfläche. Im geschlossenen Zustand sieht man nur eine glatte Fläche und nichts deutet auf das Vorhandensein eines Reißverschlusses hin. Neben dem praktischen Nutzen sind die „Reversed Zipper“ ein Highlight.

Eine Gefahr bei in der Stadt getragenen Rucksäcken ist, dass im Gedränge von Einkaufsstraßen oder öffentlichen Verkehrsmitteln dreiste Taschendiebe unbemerkt einen Reißverschluss öffnen. Vanquest setzt auf Doppelzipper (also zwei Zipper pro Bahn), so lässt sich der Reißverschluss nicht nur von zwei Seiten öffnen, sondern im geschlossenen Zustand überlappen sich die Ösen der Zipper und können durch ein kleines Schloss gesichert werden. Abseits des Schutzes vor Diebstahl ergibt sich für deutsche Messerfans ein Mehrwert: in den verschlossenen Fächern können vom Trageverbot betroffene Messer §42a WaffG konform transportiert werden.

An beiden Seiten, unten und an der Vorderseite befinden sich Molle-kompatible Gurtbänder, an denen sich Ausrüstungsteile befestigen lassen. Qualitativ und farblich passende Molle-Sticks bietet Vanquest in seinem Zubehörprogramm an. An beiden Außenfächern der Vorderseite befinden sich Klettflächen, an denen Patches angeheftet werden können.

Molle – Modular Lightweight Load-carrying Equipment

Molle (sprich: Molly) steht übersetzt für „leichtes, modulares Tragesystem für Ausrüstung”. Es ist (ursprünglich) ein Quasi-Standard für das Anbringen von kompatibler Ausrüstung an militärisch genutzten Rucksäcken. Es wird hauptsächlich von US-amerikanischen und britischen Einsatzkräften genutzt und wird heute auch im Outdoor-Bereich verwendet.

Der Begriff MOLLE beschreibt nicht nur das spezifische System, das von Specialty Defense Systems hergestellt wird, sondern synonym auch alle tragenden Systeme und Subsysteme, die das gewebte PALS (Pouch Attachment Ladder System) Gurtband für die modulare Beutelbefestigung verwenden. Jedes System, das dieses modulare Anbringungsverfahren verwendet, wird als “Molle-kompatibel” oder als Molle-System bezeichnet.

Vanquest Trident 20 – Tragesystem

Der Trident 20 ist ein klassischer Rucksack, dessen zwei Gurte über die Schultern laufen. Die Gurte sind mit 5 Zentimeter breiten Polstern unterlegt und schneiden auch dann nicht ein, wenn der Rucksack schwer beladen ist.

Die Polster sind atmungsaktiv, was sich besonders an heißen Sommertagen positiv bemerkbar macht.

Ein breiter Bauchgurt stabilisiert den Rucksack. Mittels eines Quergurtes lassen sich beide Schultergurte vor der Brust verbinden, so dass die Tragegurte nicht von den Schultern rutschen können.

Insgesamt hinterlässt das Tragesystem des Vanquest Trident mit seinen breiten Gurten und der bequemen Passform einen guten Eindruck.

Vanquest Trident 20 Tragesystem

Wer lieber mit einer Trinkblase im Rucksack als mit einer Wasserflasche in der Seitentasche unterwegs ist, kann den Trinkschlauch an Ösen am linken oder rechten Schultergurt befestigen. Vor allem beim Wandern oder Radfahren ist die Trinkblase praktischer als eine Wasserflasche, da neben einhändiger Handhabung auch das Fassungsvermögen größer ist.

Die Rückseite des Rucksacks ist verstärkt. Dadurch fällt der Vanquest Trident 20 nicht wie ein leerer Sack in sich zusammen, wenn er leer oder nur leicht beladen ist.

Vanquest Trident 20 – Fazit

Die Erwartungen an den Vanquest Trident 20 Rucksack waren nach den guten Ergebnissen der beiden Gear Bags hoch und wurden nicht enttäuscht. Besonders beeindruckend ist die Verarbeitungsqualität. Lose Fadenenden, schiefe Nähte oder schwergängige Reißverschlüsse sucht man vergeblich. Das hebt den wertigen Eindruck des Vanquest Trident 20 und schon nach der ersten Begutachtung ist klar, dass dieser Rucksack einen zuverlässigen Begleiter abgeben wird.

In vielen Details merkt man, dass Vanquest das Konzept des Trident 20 gründlich durchdacht hat. Dazu gehören die vielen praktischen Klettflächen an den Innenseiten der Fächer, die abschließbaren Reißverschlüsse, der Zugriff ins Hauptfach von der Seite und von oben und nicht zuletzt die an den richtigen Stellen befindlichen Ösen und Pals. Die insgesamt 34 Fächer, Taschen und Einschübe erleichtern Ordnung und Überblick zu behalten und beugen dem endlosen Wühlen und Suchen vor. Meine Skepsis gegenüber Rucksäcken beruht auf der Schwierigkeit, die Ausrüstung ordentlich zu verstauen aber dieses Argument hat der Vanquest Trident 20 pulverisiert. Auch nach einer langen Wanderung war stets alles am vorgesehen Platz.

Das Fazit “Rucksack für Stadt und Land” hat der Vanquest Trident 20 redlich verdient, denn sein individualisierbares Konzept empfiehlt den Rucksack für höchst unterschiedliche Einsatzbereiche. In der Stadt mit Notebook, Unterlagen, Stiften und dem üblichen urbanen EDC-Kram macht der Trident 20 eine ebenso gute Figur wie mit Outdoor-Ausrüstung, Feuerwaffe und einem soliden taktischen Messer an der Seite.

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Rucksack Vanquest Trident 20
In einem Satz:
Der Trident 20 überzeugt mit seiner Qualität und verdient das Prädikat "Einer für alles".
Design / Ergonomie
Material- und Verarbeitung
Ausstattung, Zubehör
Praxistauglichkeit
Preis-Leistungs-Verhältnis
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Knife-Blog Wertung