Work Sharp WSKTS MK2

Messer schärfen mit dem Work Sharp WSKTS MK2

Bei der amerikanischen Firma „Work Sharp“ ist der Name Programm, denn sie stellt Schärfgeräte für die Klingen von Messern und Werkzeugen her. Das Kürzel WSKTS steht für „Work Sharp Knife & Tool Sharpener“ und das angesprochene Gerät ist ein kleiner Bandschleifer für den Hausgebrauch. Der Zusatz MK2 (Mark 2) lässt erkennen, dass es sich um eine neue, überarbeitete Version des seit Jahren etablierten Messerschärfers handelt. Verkaufsstart: April 2021. Hersteller Work Sharp verspricht, der WSKTS MK2 sei vielseitiger und erlaube schnelleres und einfacheres Arbeiten. Der Praxistest wird zeigen, ob der Messerschärfer tatsächlich zum Messerschärfen taugt und was man bei seiner Handhabung beachten sollte.

Work Sharp ist seit vielen Jahren mit Messerschärfgeräten am Markt und hat sich neben Diamant-Handschleifern für den Outdoor-Bereich vor allem auf kleine Bandschleifer für den Hausgebrauch spezialisiert. Die Bandschleifer gibt es in verschiedenen Ausführungen, wobei der Hauptunterschied zum einen in der physikalischen Größe der Geräte, aber vor allem bei Länge und Breite der Schleifbänder sowie in der Motorleistung der Antriebe liegt.

Innerhalb des Work Sharp Universums besetzt der neue WSKTS MK2 die mittlere Position zwischen dem sehr einfach gehaltenen Consumer Produkt “Combo Knife Sharpener” und einen deutlich aufwendiger konstruierten Bandschleifer, der in Zusammenarbeit mit Messermacher Ken Onion entstand. Das Topmodell der Reihe hört auf den Namen “Elite Knife Sharpening Solution”. Dieses Schärfgerät kommt einem “richtigen” Bandschleifer schon relativ nah und wendet sich an semiprofessionelle Anwender und Messerfans, die häufiger Messerklingen nachschleifen.

Traditionell positioniert sich Work Sharp im Markt nicht als Hersteller teurer High-End-Produkte, sondern möchte mit moderater Preisgestaltung eine breite Käuferschicht ansprechen. Dazu gehören neben Messerfans auch Handwerker und alle Menschen, die ihre Küchenmesser, Werkzeuge oder Gartengeräte selbst nachschärfen möchten. Die Produkte von Work Sharp haben sich, ungeachtet erschwinglicher Preise, bei bisherigen Tests als grundsätzlich brauchbar erwiesen.

Bandschleifer WSKTS MK2 von Work Sharp

In den vergangenen Jahren hat Knife-Blog bereits mit dem Einsteigergerät „Combo Knife Sharpener“ und dem Messerschärfer aus der Ken Onion Edition zwei Produkte des US-Herstellers Work Sharp vorgestellt. Beide Produkte hatten sich im Praxistest bewährt und gute Bewertungen erreicht.

Der WSKTS MK2 möchte die Lücke zwischen der Einsteigerlösung “Combo Knife Sharpener” und dem Messerschärfer aus der Ken Onion Edition schließen.

Zum Lieferumfang des Work Sharp WSKTS MK2 gehören Schleifbänder mit unterschiedlicher Körnung und für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Wie bei allen anderen Geräten des US-Herstellers Work Sharp werden die Körnungen der Schleifbänder nach US-Normen angegeben.

Work Sharp WSKTS MK2 - Lieferumfang mit Schleifbändern

Der Hauptunterschied in den technischen Konzepten der Work Sharp Messerschärfer ist die Einstellbarkeit des Schleifwinkels. Der Work Sharp Messerschärfer aus der Ken Onion Edition besitzt einen frei einstellbaren Schleifwinkel. Beim neuen WSKTS MK2 ist der Schleifwinkel zwar ebenfalls veränderbar, allerdings kann man nur zwischen zwei vorgegebenen Standardwerten wählen.

Die beiden Schleifwinkel – 20° Grad oder 25° Grad – lassen sich am WSKTS MK2 durch einen Hebel nahe der Klingenführung vorwählen. Die festen Werte sollen für einfache Anwendung und wiederholbare Ergebnisse sorgen. Gleichzeitig soll das Gerät aber für viele unterschiedliche Messertypen und Werkzeuge geeignet sein. Sagt zumindest die Werbung. Ist diese Aussage richtig oder benötigt jeder Messertyp einen individuellen Schleifwinkel?

Die Antwort ist komplizierter als ein simples „Ja“ oder „Nein“. Tatsächlich deckt die Wahl der Schleifwinkel von 20° und 25° Grad viele Messertypen und Einsatzbereiche ab. Bei Taschenmessern mit Klingenstärken bis etwa 3,5 Millimetern und bei Küchenmessern sind Schleifwinkel von 20° Grad üblich und praxistauglich. Alle Messer mit starken Klingen, deren Schneiden hoher Krafteinwirkung ausgesetzt sind, sollten einen weniger steilen Anschliff erhalten und sind mit 25° Grad Schleifwinkel gut für den Alltagsgebrauch gerüstet.

Mittels eines Hebels auf der Rückseite des Bandschleifers lässt sich der Schleifwinkel auf 20° oder 25° Grad einstellen.

Dadurch ändert sich die Position der beiden Backen links und rechts des Schleifbandes, an denen die Messerklinge entlang geführt wird.

Work Sharp WSKTS MK2 - Einstellung des Schleifwinkels

Steile Schleifwinkel unter 20° Grad sorgen zwar für giftig scharfe Klingen und hohe Schneidleistung, dafür legt sich die fein ausgeschliffene Schneidkante auch bei Hochleistungsstählen früh um, wodurch das Messer nach kurzer Zeit stumpf wird und die Klinge häufig abgezogen werden muss. Ein sehr großer Schleifwinkel hingegen lässt selbst eine frisch und technisch korrekt geschliffene Klinge nur mäßig scharf wirken. Dafür hält das Messer seine Schneidleistung auch bei hoher mechanischer Beanspruchung deutlich länger.

In der Wahl des Schleifwinkels steckt also immer ein Kompromiss, bei dem zwischen hoher Schärfe und der Haltbarkeit des Anschliffs abzuwägen ist. Dazu kommt eine subjektive Komponente, denn eine Messerklinge wirkt umso schärfer, je steiler ihr Anschliff ist. Das bedeutet in der Praxis aber nicht, dass die Schneidleistung des Messers im gleichen Maß zunimmt. Wirklich praxistauglich wird eine Schneide erst, wenn ihr Schleifwinkel mit der Bauform des Messers und seinem Einsatzzweck harmoniert.

Zwei Extreme mögen als Beispiel dienen: Rasiermesser müssen so scharf wie möglich sein. Schleifwinkel zwischen 10° und 15° Grad sind üblich und die Klingen werden sehr fein ausgeschliffen. Deshalb wird kein halbwegs gesunder Geist auf die Idee kommen, ein Rasiermesser für Holzschnitzereien oder Küchenarbeiten einzusetzen. Macheten werden eher zum Hacken als zum Schneiden eingesetzt, auf die Schneidkante der Klingen wirken dabei erhebliche Kräfte. Schleifwinkel von 35° Grad und mehr sind bei Hackmessern üblich und der angesprochene gesunde Geist wird daher auch nicht auf die Idee verfallen, sich mit einer Machete rasieren zu wollen.

Einsatzmöglichkeiten des WSKTS MK2

Tatsächlich decken die Schleifwinkel 20° und 25° Grad viele Messertypen und Einsatzgebiete ab. Zum Schleifen der Klingen von Messern und Werkzeugen für spezialisierte Anwendungen ist das WSKTS MK2 Schleifgerät von Work Sharp hingegen nicht oder nur bedingt geeignet. Die folgende Tabelle gibt Anhaltspunkte.

Klingentyp Schleifwinkel Eignung
Rasiermesser 10° bis 15° Grad nicht geeignet
Küchenmesser, universell, z. B. Santoku 20° Grad geeignet
Küchenmesser für Fleisch und Fisch (z. B. Gyuto) 20° Grad geeignet
Küchenmesser mit einseitigem Anschliff (z. B. Deba) 17° bis 25° Grad nicht geeignet
Kleine Küchenmesser (z. B. Petty) 20° Grad geeignet
Filetiermesser 15° bis 17,5° Grad nicht geeignet
Taschenmesser, Klingenstärke bis etwa 4 mm 20° Grad geeignet
Taschenmesser mit Klingenstärken ab etwa 5 mm 25° Grad bedingt geeignet
Fixed Blade, Klingenstärke bis 5 mm 25° Grad geeignet
Fixed Blade, Klingenstärke > 5 mm 25° Grad oder mehr bedingt geeignet
Macheten, Säbel Schwerter 25° Grad oder mehr nicht geeignet
Axt, generelle Verwendung 30° Grad oder mehr nicht geeignet

Technik und Handhabung

Der Work Sharp WSKTS MK2 besteht aus zwei Komponenten: der Antriebseinheit mit Handgriff, Motor und Steuerungselektronik sowie dem Schleifaufsatz. Beide sind durch einen Bajonettverschluss verbunden. Durch Entriegeln einer Sicherungssperre können Antriebseinheit und Bandschleifer getrennt werden. Dadurch ist es auch möglich, mehrere mit unterschiedlichen Schleifbändern bestückte Bandschleifer zu verwenden, anstatt die Schleifbänder zu wechseln.

Hinsichtlich der Ersatzteilbeschaffung kann die Trennung in zwei Komponenten ein Vorteil sein, weil bei Defekt einer Komponente nur das betroffene Bauteil ersetzt werden muss. Stichwort Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Punkt beim Produktdesign in der heutigen Zeit und für manchen Kunden möglicherweise kaufentscheidend.

Mittels eines fest verbauten Kabels kann der WSKTS MK2 Bandschleifer an eine 220 Volt Steckdose angeschlossen werden. Andere Stromquellen, zum Beispiel eine Autobatterie für den mobilen Einsatz, können nicht genutzt werden. Der Motor kann mit zwei Geschwindigkeitsstufen betrieben werden, dafür steht ein Wahlschalter an der Oberseite des Griffs zur Verfügung. Zu den Drehzahlwerten macht Work Sharp in der US-Version seiner technischen Dokumentation keine Angaben.

Der Motor des WSKTS wird durch Betätigen eines Druckschalters der Unterseite des Handgriffs gestartet.

Im Gegensatz zu einer Bohrmaschine rastet der Schalter des WSKTS MK2 nicht ein und lässt sich auch nicht mechanisch sperren, sodass eine Hand während des Schleifvorgangs immer am Handgriff verbleiben muss.

Der Schleifvorgang ist schnell erklärt. Links und rechts des Schleifbandes befindet sich eine Anschlagplatte, an die das Klingenblatt angelegt wird.

Die Stellung der Anschlagplatte gibt den Schleifwinkel vor. Dann wird die Klinge vom Heft bis zur Spitze mit möglichst gleichbleibender Geschwindigkeit am rotierenden Schleifband vorbeigezogen.

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Der Schleifvorgang beginnt mit einer groben Körnung (P220). Die Messerklinge wird bei Verwendung der groben Körnung einmal links, dann rechts am Schleifband vorbeigezogen. Mit der feinsten Körnung kann man die Klinge pro Seite jeweils drei – bis viermal am Schleifband vorbeiziehen. Je nach Zustand der Schneide und etwaigen Kerben oder Beschädigungen muss man diesen Ablauf mehrfach wiederholen. Auf jeden Fall sollte man darauf achten, nicht unsymmetrisch, also eine Klingenseite stärker als die andere zu schleifen.

Wichtig ist, dass das Klingenblatt stets plan an der Führungsbacke liegt. Wenn ein sauberer Grundschliff erzeugt wurde und die Schneide bereits hohe Schärfe besitzt, wechselt man auf das violette Schleifband mit der feinen 6000er-Körnung. Mit der feinen Körnung wird die Schneidkante geglättet, bis alle Riefen des groben Schleifbandes verschwunden sind. Die 6000er-Körnung ist fein genug, um der Schneidkante einen Politureffekt zu verleihen.

Schleifband / Körnung Extra grob Grob Mittel Fein Sehr fein
Work Sharp Bezeichnung P120 X65/ P220 X22 X4 6000
ISO/FEPA Grit Designation P120 P220 P800 P5000 P6000
Korngröße in Mikrometer 125 65 22 4 ca. 1,8

In den USA ist die Bezeichnung mit dem Buchstaben „X“ und einer Ziffernfolge üblich. Dabei ist die Körnung jedoch umso feiner, je niedriger die Zahl ist. Dieses System hat den Nachteil, dass keine feineren Körnungen als „X1“ angegeben werden können. Das entspricht grob gerechnet einer 5000er-Körnung. Feinere Schleifmittel werden daher auch in den USA mit vier Ziffern nach der „CAMI Grit Designation“ angegeben (z. B. 6000 für eine 6000er-Körnung).

Der diffizile Part beim Schleifen eines Messers ist die Bearbeitung der Klingenspitze. Zieht man die Spitze ebenso kernig am Schleifband vorbei wie die Schneide, riskiert man das “Verrunden” der Spitze, weil der Materialabtrag sich in diesem Bereich viel deutlicher bemerkbar macht als an der Schneide. Hier ist Vorsicht geboten und Work Sharp empfiehlt in seiner technischen Dokumentation: “Unterbrechen Sie die Stromversorgung bereits, während die Klinge noch am Schleifband anliegt.” (“Turn off the power as you come to the point while the blade is still supported by the belt”).

Die Spitze soll also nur noch vom “austrudelnden” Band bearbeitet werden, sodass der Abtrag geringer ausfällt. Das benötigt gute Koordination zwischen beiden Händen und erfordert etwas Übung. Auch die Variante, die Spitze rascher am Band vorbeizuziehen als die Schneide und gleichzeitig den Winkel dem Verlauf der Schneide anzupassen, erfordert einen trainierten Bewegungsablauf. Knife-Blog rät, erste Schleifversuche mit einem Messer zu machen, das man noch nie wirklich mochte und das einem nicht fehlen wird.

Fragen, Antworten und eine Warnung an alle Ungeduldigen

Einige Fragen sind zu klären. Wie kann man das Arbeiten mit dem Work Sharp Bandschleifer am besten erlernen? Ist der WSKTS MK2 für Anfänger geeignet? Ruiniert der kleine Bandschleifer die Messerklingen nicht eher als sie zu schärfen? Sollte man teure Klingen überhaupt mit einem preisgünstigen Schärfgerät schleifen? Für wen lohnt sich die Anschaffung des WSKTS MK2 und für wen nicht?

Bringt man die Fragen in eine andere Reihenfolge, ergibt sich jede Antwort nahezu zwangsläufig aus der vorangegangenen.

Kann man mit dem WSKTS Messerschärfer die Klinge eines wertvollen Messers ruinieren?

Die Antwort ist ebenso einfach wie naheliegend: Ja, man kann. Zumindest wenn man dem technischen Vorgang des Schleifens einer Klinge mit völligem Unverständnis gegenübersteht und sich dann auch noch dämlich – Verzeihung – untermittelschlau anstellt.

Jedes Schärfgerät ist dafür konzipiert, Material an einer Messerklinge abzutragen und aus dieser unverzichtbaren Eigenschaft ergibt sich das Potenzial, bei falscher Handhabung auch Schäden verursachen zu können. Egal ob Wasserstein, Wicked Edge oder Spyderco Sharpmaker und selbst der Profi-Bandschleifer für ein paar Tausend Euro macht in diesem Punkt keine Ausnahme – mit jedem dieser Geräte kann man eine Messerklinge ruinieren. Mit dem Letztgenannten übrigens am schnellsten und mit höchster Effektivität.

Ist der WSKTS MK2 für Anfänger geeignet?

Grundsätzlich ja. Die richtige Bedienung des WSKTS MK2 ist kein Hexenwerk. Wenn die Handhabung des kleinen Bandschleifers nach dem Lesen der Bedienungsanleitung und dieses Artikels noch nicht völlig klar ist, können die Videos auf der Website von Work Sharp helfen. Zusätzlich bietet Work Sharp eine sehr ordentlich gemachte Schritt-für-Schritt Anleitung zum Schärfen von Messern, Scheren und Werkzeugen zur Ansicht und zum Download auf seiner Website an, allerdings nur in englischer Sprache.

Work Sharp WSKTS MK2 schleift Küchenmesser

Die Warnung ist überflüssig, aber allen nassforschen Optimisten sei es trotzdem gesagt: Das erste Schleifexperiment sollte man nicht an der Damastklinge eines Customs oder seinem Lieblingsküchenmesser vornehmen. Ein altes Messer sollte als Testobjekt herhalten, um den Umgang mit dem kleinen Bandschleifer zu erlernen.

Messer mit schmalen Klingen lassen sich auf dem Work Sharp WSKTS MK2 problemlos schleifen. Auch die Klingenlänge dieses Guyto macht keine Probleme.

Ist Dauerbetrieb möglich?

Nein. Work Sharp empfiehlt eine Nutzungsdauer von höchstens 20 Minuten innerhalb einer Stunde. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass 20 Minuten Dauerbetrieb empfohlen werden.

In der technischen Dokumentation steht der Hinweis “… the tool is not intended for heavy-duty use; do not exceed 20 minutes use in 1 hour“.

Ein Limit des Herstellers bezüglich der maximalen Betriebszeit sowie eine Empfehlung zur Abkühlzeit wären wünschenswert.

Eignet sich der WSKTS MK2 zum Schleifen von Scheren?

Ja, an der dem Handgriff zugewandten Seite der Schleifbandführung befindet sich eine Anlagefläche für Scheren, die den korrekten Schleifwinkel vorgibt. Je nach Bauform und Größe der Schere kann es notwendig sein, die Schere zu demontieren, um die Scherenhebel einzeln zu schleifen.

Kann man mit dem WSKTS MK2 eine Axt schleifen?

Theoretisch ja, aber leider eher theoretisch als praktisch. Das Bauteil mit den Anlageflächen zum Messerschleifen lässt sich nach oben abziehen. Nun liegt das Schleifband frei und kann zum freihändigen Schärfen von Axtklingen und anderen Werkzeugen dienen. Da das Schleifband mit 13 Millimetern recht schmal ist, kann sich das Schärfen einer Axt zu einer Nachmittagsbeschäftigung entwickeln. Vor allem, wenn man die Richtzeiten hinsichtlich des Dauerbetriebs beachtet.

Für wen eignet sich der Work Sharp WSKTS MK2 und für wen nicht?

Der kleine Bandschleifer ist eine gute Wahl, wenn man ab und zu ein Taschen- oder Küchenmesser nachschärfen möchte. Engagierte Messerfans, die regelmäßig Messer schleifen und auch vor einem Grundschliff nicht zurückschrecken, sollten einen Blick auf die Ken Onion Version oder die ab 09.04.2021 erhältliche Elite Knife Sharpening Solution von Work Sharp werfen.

Work Sharp WSKTS MK2 – Fazit

Mit etwas Übung kann man mit dem Work Sharp WSKTS MK2 in kurzer Zeit ansehnliche und zufriedenstellende Ergebnisse zustande bringen. Die Veränderungen des MK2 gegenüber seines Vorgängermodells (zwei Geschwindigkeiten, stärkerer Motor, zwei feste Schleifwinkel) sind sämtlich als Verbesserungen zu betrachten, die seinen Nutzwert verbessern. Die Schleifbänder sind gut verarbeitet und halten einigen Schleifvorgängen stand.

Die Handhabung ist erlernbar, wenn man nicht gerade rechte Daumen an den beiden linken Händen hat. Die Dokumentation zur Bedienung ist ausführlich, reich bebildert und gut verständlich. Das ist erwähnenswert, weil es nicht die Regel ist. Dennoch würde eine Anleitung in deutscher Sprache und einem deutschsprachigen Herstellervideo die Attraktivität des Produkts steigern.

Das war das Licht, jetzt kommt der Schatten. Der Bandschleifer ist für Rechtshänder konzipiert, Linkshänder müssen entweder umsatteln, von Orthopäden gefürchtete Verrenkungen machen oder – da sich der Motor nicht auf Dauerbetrieb schalten lässt – eine Armhaltung einnehmen, bei der man sich mit dem zu schleifenden Messer verletzen könnte. Klarer Punktabzug.

Die Standhaftigkeit der Motoren hat sich in der Vergangenheit als Schwachstelle aller Bandschleifer von Work Sharp erwiesen. Der Einsatz eines verbesserten / stärkeren Motors lässt hoffen, dass dieses Problem nun der Vergangenheit angehört. Den Praxistest hat der WSKTS MK2 jedenfalls problemlos überstanden, wobei im Test die vom Hersteller empfohlene maximale Laufzeit nicht überschritten wurde. Auf jeden Fall rät Knife-Blog, das Gerät im deutschen Online-Handel zu erwerben, um schlimmstenfalls das Rückgaberecht oder die zweijährige Garantie in Anspruch nehmen zu können.

Der Verkaufsstart für den WSKTS MK2 ist der 01. April 2021. Kein Aprilscherz! Das Vorgängermodell kostete in Deutschland 129,- € und am Preis wird sich mit dem Sprung auf die MK2-Version nichts ändern. Ein besseres Gerät mit erweiterten Funktionen zum gleichen Preis ist eine Seltenheit. Positiv ist auch zu vermerken, dass Ersatzteile und alle Schleifbänder zu fairen Preisen verfügbar sind. Ein klarer Pluspunkt für Work Sharp, denn manch andere Firma drückt Produkte günstig in den Markt, um anschließend bei Ersatzteilen und proprietärem Zubehör dreist Kasse zu machen.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis des WSKTS MK2 Bandschleifers und seiner Zubehörartikel geht in Ordnung. Verglichen mit den knapp vierstelligen Beträgen für einige mechanische Schärfsysteme ist der kleine Work Sharp Bandschleifer geradezu ein Schnäppchen. Professionelle Bandschleifer, wie sie Messermacher verwenden, kann man in einfacheren Versionen ab 1.500 € erwerben. Für den gelegentlichen Laiengebrauch sind solche Geräte eher ein Statussymbol mit Overkill-Potenzial denn sinnvolle Investition. Insofern kann der WSKTS MK2 eine praktikable und wirtschaftlich vernünftige Alternative darstellen.

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In einem Satz:
Mit dem WSKTS MK2 lassen sich Klingen aller Längen ohne Mühe schärfen und wer keinen Dauerbetrieb plant, darf sich über ein gelungenes Preis-Leistungs-Verhältnis freuen.
Design / Ergonomie
Material- und Verarbeitungsqualität
Praxistauglichkeit, Sicherheit
Zubehör / Dokumentation
Qualität Schleifbänder
Preis-Leistungs-Verhältnis
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